Spiel & Sport im wilden Osten
Paddeln in urwüchsiger Natur auf der Warnow
Montags – 19.00 Uhr. Runter vom Sofa. Auf zum Sport. Nach einer guten halben Stunde intensivem Aufwärmen von den Fuß- bis in die Haarspitzen, unter top Anleitung unseres „Vorturners“ und Spartenleiters Manni Ahrbecker, spielen wir von der TSV-Sparte “Spiel & Sport” mal draußen Beachvolleyball, mal drinnen Fußballtennis, mal irgendwas anderes. So fängt die Woche gleich gut an. Zwischendrin gern auch mal eine Radtour. Immer Action und Geselligkeit in guter Gemeinschaft.
Einmal im Jahr gönnen wir uns eine größere Spritztour. Letztes Jahr mit der „Poseidon“ durch Friesland – eine holländische 15 Meter Yacht für 10 Mann Crew. Dieses Jahr mit sieben sportlichen Kanuten Paddeln in Mecklenburg-Vorpommern auf der Warnow – slawisch = Rabenfluss.
Unsere Boote tragen uns am ersten Tag durch die einzige leichte Wildwasserstrecke in Mecklenburg. Schön spritzig bei dem Wasserstand. Der Pegel ist nach heftigen Regenfällen ordentlich angeschwollen. Wir haben Glück. Viel Wasser von unten. Von oben herrlicher Sonnenschein. So erreichen wir unser erstes Quartier: Das Heuhotel Eickhof. Okay… müsste eigentlich Strohhotel heißen. Unterm Dach ist der Boden gut mit Stroh bedeckt. Schlafsack drauf. Fertig. Draußen schmeißen wir den Grill an und lassen den Tag gemütlich am Lagerfeuer ausklingen. Das Schnarchorchester bekommen wir kaum mit. Alle können wunderbar schlafen und vom nächsten Tag auf dem Wasser träumen.
Kurz hinter Eickhof wird es nochmal kabbelig. Umgestürzte Bäume machen die Durchfahrt zusätzlich kritisch. Und schwupp… geht unser großer Canadier baden. Das Dickschiff in der kleinen Flotte mit Schlagmann Rainer und Fahrtenleiter Matze hat die letzte Kurve nicht gekriegt. Gut für alle anderen: Einmal im Wasser können die beiden den Mitpaddlern helfen, die prekäre Passage zu passieren. Und die können Gas geben und unser Treibgut wieder einsammeln. Danach beruhigt sich der Fluss. Die Warnow wird breiter und die Strömung lässt nach. Mittags liefert der hiesige Pizzaflitzer pünktlich unsere Bestellung am Wasserwanderrastplatz im Klosterdorf Rühn ab. Lecker und labend. Alle satt. Pause? Nix da… weiter geht der Törn nach Bützow. Hier gönnen wir uns noch ein Eis. Kalorienverlust gibt´s nicht. Der Wind frischt kräftig auf und bläst die letzten Meter auf dem Bützower See direkt von vorn. Nochmal reinhauen. Dann legen wir beim Kanuclub Bützow an. Ein herrliches Fleckchen Erde. Platzwartin Katja heißt uns willkommen. Während Christian, Frank, Harry, Manni und Rainer unser Mannschaftszelt (aus Dudensen) aufbauen, holen Berndt und Matze Autos und Trailer.
Am Abend machen wir uns stadtfein und genießen beste Hausmannskost. Als Absacker dazu einen Radeberger Kräuterlikör für jeden. Erstaunlich edel. Und nu? Auf zur hiesigen Sportsbar zum Champions League Finale. Der Laden ist voll. Hinten schwoft das Volk zu Schlagern über´s Parkett. Ohne zu zögern stehen vorn an der Bar einige Ortsansässige auf und wir bekommen beste Plätze. Eine bunte Truppe hier. Nach ein paar Bier und dem Abpfiff verlassen wir die Taverne gen lauschiger Schlafstätte. Ach, einer geht noch… wir genießen den Sonnenuntergang am See und eine friedliche Nachtruhe.
Am letzten Tag unserer kleinen Reise weitet sich die Warnow zum Wanderfluß. Die Nebenflüsse Mildenitz und Nebel bringen Zuschusswasser. Nach insgesamt rund 45 Kilometern in wunderbarer Natur laden wir unsere Boote in der Nähe der alten Slawenburg Werle auf den Trailer, verstauen Gepäck und Crew. Haben wir immer noch Proviant? Einen Teil verputzen wir bei unserer Rast Richtung Heimat. Der flüssige und essbare Rest wird am Montag drauf nach dem Sport vertilgt.
Wir haben Rotmilan und Seeadler, Eisvogel, eine Schlange im Wasser und ein Reh ganz nah bei uns am Ufer gesehen. Flora und Fauna sind üppig. Urwüchsige Natur in dünn besiedelter Landschaft mitten in Deutschland. Es war eine schöne Reise. Und wir haben viel gemeinsam erlebt.
Und wir erleben viel gemeinsam – jeden Montagabend um 19.00 Uhr in Hagen. Du hast Lust auf sportliche Bewegung ohne große Verpflichtung an den Wochenenden zu Punktspielen etc.? Dann runter vom Sofa. Wir sind eine muntere Männertruppe und heißen neue Sportkameraden gern willkommen. Auf zu Spiel & Sport.
Sportliche Grüße, Matthias Gläser